#10 Gebote: 3) Missbrauche den Namen des HERRN nicht



Das dritte Gebot wird heutzutage oft falsch verstanden. Es geht hierbei nicht NUR darum, nicht sinnlos die Wörter "Gott", oder "HERR" zu benutzen. Nein, es geht um mehr. Jedoch bleiben wir noch bei diesem ersten Teil des Ge- bzw. Verbotes.
Wenn man überrascht wird: "Oh mein Gott", wenn man etwas schreckliches erlebt: "Oh Gott", in den sozialen Medien: "OMG". Dabei beschränkt sich die Benutzung dieser Floskel nicht nur auf Gläubige. Auch Atheisten benutzen diesen Ausspruch. Warum? Weil es eben nur noch eine Floskel ist. Genau das ist dann gemeint, wenn man den Name sinnlos benutzt. 
Der andere Aspekt dieses Gebots ist aber, dass man den Namen Gottes nicht auf sich nehmen soll, um dann Falsches zu tun. Das aktuellste Beispiel ist der Jihad des Islamischen Staates. Der moderate Islam leidet massiv unter diesem Missbrauch. 
Ebenso betrifft es aber auch das Christentum. Noch immer kreidet man der Christenheit die Kreuzzüge an. In Afrika gibt es auch christliche Terrorgruppen (so absurd das einem jeden Kenner der Lehre Jesu auch vorkommen mag).
Bleiben wir aber mal allgemein. Tut ein Mensch in seinem eigenen Namen eine schreckliche Tat, dann spricht man oft von einem Amoklauf. Viele Leute versuchen dann zu verstehen, was diesen Menschen zu dieser Tat trieb. Ab und an werden dann mal wieder Videospiele verteufelt, aber alles in allem geht kein Ruf (außer der des Täters) kaputt.
Begeht hingegen ein religiöser Mensch eine solche Schreckenstat im Namen seines Gottes, dann schadet es nicht nur seinem Ruf. Es schadet dem Ruf Gottes. Sofort stempelt man Gläubige als insgeheim fanatisch ab, da können sie noch so moderat leben. Die Folge ist, dass Menschen, die ehrlich auf der Suche nach Gott sind, abgeschreckt werden. Mit religiösem Terror schadet man also nicht nur sich selbst und den direkten Opfern, sondern auch den Heilssuchenden. Das mag vielen als lapidar erscheinen, aber aus religiöser Sicht ist das tatsächlich ein trauriger Fakt. Meiner Meinung nach kann das aber auch weitreichende Folgen im säkularen Leben haben. So kann eben eine solche Terrortat dazu führen, dass zum Beispiel Ressentiments gegenüber allen Gläubigen dieses Glaubens entstehen. Das entspricht grob gesagt auch der aktuellen Lage in der westlichen Welt. 
Das Gebot endet aber nicht mit diesem Verbot, sondern schließt noch eine Konsequenz mit ein:
"...denn der HERR lässt nicht ungestraft, wer seinen Namen missbraucht."
Wir sehen daran ganz gut, dass es Gott wichtig ist, was wir in seinem Namen tun. Nicht, weil er nichts dagegen tun könnte, sondern weil er uns freie Entscheidungen ermöglicht und das eben einschließt, dass Menschen leider vom Glauben abgeschreckt werden können. Gott will, dass wir aus freien Stücken zu Ihm kommen und es gefällt Ihm nicht, wenn gute Menschen fehlgeleitet werden. 



Textquelle: Biblia Hebraica Stuttgartensia
Bildquelle: http://blog.evidenceministries.org/wp-content/uploads/2014/07/GodsNameInVain.jpg

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