#10 Gebote: 7) Du sollst nicht ehebrechen



Ziemlich kurz, ohne weitere Erklärung und tatsächlich richtig übersetzt...Du sollst nicht ehebrechen...das ist das siebte Gebot. Dieses Gebot ist seit jeher schwierig, aber in der heutigen Zeit vielleicht sogar am schwersten zu halten. Denn, um das zu verstehen, müssen wir schauen, was Jesus in seiner Bergpredigt über dieses Gebot sagt.
In Matthäus 5:27-30 legt Jesus die bekannte Stelle aus Exodus 20 aus. Er erklärt, dass es sich dabei nicht ausschließlich auf die körperliche Aktion des Fremdgehens bezieht. Ehebruch beginnt im Inneren des Menschen, im Herzen (oder anatomisch-physiologisch korrekt im Gehirn). Der Ehebruch fängt bereits da an, wo man eine Person abseits des Partners begehrt. Nun glaube ich nicht, dass Jesus wirklich wöllte, dass sich jeder zur Prävention ein Auge ausreißt. Vielmehr erkenne ich hier ein Bildnis, was die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit dieses Gebotes klarstellen soll. Nun ist es aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass der Mensch Triebe besitzt. Diese dienen dazu, unsere Art zu erhalten. Hierbei ist in diesem Kontext der Sexualtrieb wichtig. Eine Freundin von mir hat dazu einmal gesagt: "Für den ersten Blick kann man nichts, für den Zweiten schon", ich finde, dass darin viel Wahrheit liegt. Man geht mit offenen Augen durch die Welt und sieht viele schöne Menschen, der Trieb veranlasst uns vielleicht hinzusehen und bringt eventuell sogar den ein oder anderen unpassenden Gedanken in unser Bewusstsein. Bis hierhin ist alles ohne unser großes Beisteuern geschehen. Ab dem Moment stehen wir aber selbst in der Verantwortung. Es ist an uns, diesen schädlichen Gedanken keinen weiteren Raum zu bieten.
Was wäre ansonsten die Folge? Dazu muss man ein bisschen ausholen. Die Familie bildet die kleinste Gemeinschaft und damit Fundament einer sozialen Gesellschaft. Mit einem Bild dargestellt: Baut man ein Hochhaus auf löchriges Fundament, so wird es recht bald einstürzen. Eben diese Familie ist aber ein sehr hohes Gut, nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch in den Augen Gottes. Warum sonst dienen so viele Gesetze in der Bibel dem Schutz der Familie?! Wir haben da zum Beispiel dieses siebte Gebot, verschiedenste Regeln zum Verbot von Inzest, oder das bereits besprochene Elterngebot (du sollst deinen Vater un deine Mutter ehren). Auch auf säkularer Ebene muss der Familie ein hoher Wert angerechnet werden. Denn ohne Familie ist das Weitergeben der gesellschaftlichen Normen und Werte von Generation zu Generation nahezu unmöglich. Das führt uns direkt auch schon zum nächsten Punkt...
Die Leidtragenden in scheiternden Ehen sind zumeist die Kinder. Man versucht vielleicht, alles von ihnen fernzuhalten, aber das ist nicht möglich, da Kinder ein sehr feines emotionales Gespür haben. 
Studien zeigen auf, dass zum Beispiel Kindern ohne eine intakte Familie mit höherer Wahrscheinlichkeit in die Kriminalität verfallen.
Eingangs erwähnte ich, dass es heute vermutlich schwerer ist, sich an dieses Gebot zu halten, als noch vor 1000 Jahren. Wir leben in einer Welt, in der Informationen rund um den Globus getragen werden. Dazu benutzen wir das Internet. Hier kann man einerseits nützliche Informationen beziehen, wird aber auch an einigen Stellen mit sexualisierten Werbebannern bombardiert. Nicht zu vergessen sind die stetig steigenden Zahlen an pornographischen Inhalten und den milliardenschweren Umsatz, den diese Seiten generieren. 
Das Angebot und die Versuchung ist also groß; ABER auf der anderen Seite steht eine der heiligsten Institutionen dieser Welt: die Familie. Wir sollten uns darum in Zukunft alle fragen, wie "harmlos" es doch ist, ab und an mal auf XXX-Seiten zu surfen, oder mit Arbeitskollegen zu flirten, Zitat: "einfach aus Spaß, ist doch nicht ernst".





Textquelle: Biblia Hebraica Stuttgartensia, Elberfelder Bibel
Bildquelle: http://www.thedivorceguy.com/wordpress/wp-content/uploads/adultery.jpg

Kommentare

  1. "Denn ohne Familie ist das Weitergeben der gesellschaftlichen Normen und Werte von Generation zu Generation nahezu unmöglich."
    Jetzt frage ich dich: Wieso geben wir unsere kinder dann 70% ihres Heranwachsens in die Hände von Fremden / Geschulten Personal? Ist die aktuelle Niederträchtigkeit und der Verfall von Werten (evtl. nur meine subjektive Wahrnehmung) nicht Warnung genug, dass dies nicht funktioniert? Wenn uns die Familie so wichtig ist, wie wir immer alle tun, wieso pflegen dann so viele Familien keine Familienleben mehr? #Anregung für neuen Beitrag?

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    1. Und hier mein Senf dazu:

      Viele tun es, weil Kinder der Karriere oft im Weg zu stehen scheinen. Dies sei durch Orientierung an falschen Vorbildern oder durch Druck der Konkurrenz so möglich.

      Den Verfall hab ich auch schon bemerkt, jedoch reiht sich auch bereits Sokrates in diese Reihe ein. Zu jeder Zeit schimpft man über die Jugend und oft schaffen die dann doch noch die Kurve. Die Zeit wird es zeigen. Mit der Abkehr Europas vom Glauben wird auf jeden Fall nochmal ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen...

      Wir können es im Einzelnen nur besser machen und versuchen, ein gutes Vorbild zu sein.

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